Neue BENDER-Spezialtechnik zur Beerntung von Druschgut
für Begrünungen mit naturraumtreuem Wildpflanzensaatgut.
Wir lassen die Umwelt
aufblühen - seit 1983
Neben den ingenieurbiologischen (erosionsschutztechnischen) Anforderungen an eine Begrünung gewinnen ökologisch relevante Aspekte wie Biodiversität, naturschutzfachliche Qualität der zu rekultivierenden Flächen und Biotopfunktion immer mehr an Bedeutung. Gemäß § 40 (4) BNatSchG darf Saatgut ohne regionalen Bezug in der freien Landschaft seit 01.03.2020 nur noch vorbehaltlich einer behördlichen Genehmigung eingesetzt werden. Damit darf außerhalb von Siedlungsgebieten und einzelnen Siedlungsanlagen definitiv nur noch gebietseigenes Saatgut (Regiosaatgut oder naturraumtreues Saatgut) ausgebracht werden. Die bis dahin häufig verwendeten Saatgutmischungen der RSM Rasen (z. B. RSM 5, 7, 8) sind seit diesem Stichtag unzulässig. Das Gesetz gilt nicht für Gärten, Gartenanlagen, Spiel- und Sportanlagen, nutzbare Freianlagen im Zusammenhang baulicher Anlagen, historische Anlagen, soweit diese (für den grasigen Bereich) spezifische Vegetationsbestände aufweisen oder historisch aufwiesen und Grünflächen im Zusammenhang von Straßenräumen im innerörtlichen Erschließungsbereich (gem. FLL-Empfehlungen für Begrünungen mit gebietseigenem Saatgut 2014).
Der Gesetzgeber schreibt damit zwecks Erhalt der Biodiversität vor, nur noch gebietseigenes Saatgut von Wildformen zu verwenden (z. B. Druschgut und Heumulch als ökologische Optimallösung oder Regiosaatgut als Mindeststandard). Naturraumtreues Saatgut (Druschgut, Heumulch) eignet sich aufgrund seines wesentlich kleineren räumlichen Bezugs z. B. für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie für Artenschutz- und Biotopentwicklungsmaßnahmen. Dadurch ist eine optimale Eignung der eingesetzten Arten und Vegetationsgemeinschaften für die lokalen Standorteigenschaften gesichert, und lokale Sippen, Klein- und Unterarten werden erhalten bzw. gefördert. Der Einsatz von Regiosaatgut ist daher in naturschutzfachlicher Hinsicht kein hinreichender Ersatz für naturraumtreues Saatgut. Ohne entsprechende Expertenkenntnisse, langjährige Erfahrung und Spezialtechnik können diese Leistungen nicht realisiert werden.
Wir erhalten und vermehren, was die Natur im Laufe von Jahrtausenden geschaffen hat. Mit dem Einsatz spezieller Verfahren. Wir schaffen wertvolle Biotope aus zweiter Hand!
Zur Gewinnung von Druschgut aus regionalen Spenderflächen wird der zu beerntende Bestand gewöhnlich mit einem Mähdrescher gedroschen. Damit werden jedoch meist nur diejenigen Arten erfasst, die sich gerade in einem günstigen Reifezustand befinden. Arten, deren Samen noch nicht reif sind, fehlen im Druschgut. Bei der neuen BENDER-Verfahrenstechnik werden die Spenderflächen nicht mehr aus dem stehenden Vegetationsbestand gedroschen! Wir mähen die wertvollen Spenderflächen schonend mit dem Doppelmesserbalken und lassen das Mähgut auf dem Schwad liegen, bis das Samenmaterial absolut trocken und nachgereift ist. Erst dann wird aus dem Schwad gedroschen. Zu diesem Zweck haben wir eine spezielle Schwaddruschvorrichtung für den Mähdrescher konstruiert. Das Mähgut wird verlustfrei mit einem Pick-Up aufgenommen und der Dreschvorrichtung zugeführt. Das so gewonnene Saatgut ist absolut trocken und bedarf keiner weiteren Nachbehandlung.
Vorteile der BENDER-Verfahrenstechnik:
Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung und damit die problemlose Möglichkeit der Beerntung und Übertragung von naturraumtreuem Saatgut von wertvollen, heimischen Spenderflächen!
Das Ziel von Begrünungen im Druschgut- und Heumulchverfahren ist - neben dem Erosionsschutz - die Etablierung ökologisch wertvoller Pflanzengesellschaften standortheimischer Herkunft im Rahmen von Baumaßnahmen und Renaturierungsprojekten. Diese auch funktional besonders effektiven Begrünungsverfahren sind zur Sicherung und Wahrung der genetischen Vielfalt inzwischen unentbehrlich geworden. Voraussetzung ist die sorgfältige Auswahl geeigneter, ökologisch möglichst wertvoller Spenderflächen, die sich innerhalb derselben naturräumlichen Haupteinheit wie die Begrünungsflächen befinden müssen. Speziell bei umstrittenen Bauprojekten wird durch die Anwendung dieser Verfahren eine größere öffentliche Akzeptanz erzielt. Prominente Beispiele sind Großprojekte wie die Etablierung von Tieflandheide auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens, die Rückverwandlung ehemaliger Fichtenmonokulturen in Hochlandheide im Sauerland oder die großflächige Begrünung von Flussdeichen mit artenreichen Beständen. Die beschriebenen Verfahren zählen damit zu den wenigen Ansaattechniken, die nicht gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen!
Eine unserer Publikationen zum Heudrusch®-Verfahren, veröffentlicht in: Soil-Bioengineering: Ecological Restoration with Native Plant and Seed Material. Conference volume, HBLFA Raumberg-Gumpenstein (Austria), 5-9 Sept. 2006, page 230-231 (deutsche Übersetzung; Originaltext siehe englische Version dieser Website).
Bloemer, S., Egeling, S. und Schmitz, U. (2007): Deichbegrünungsmethoden im Vergleich: Sodenverpflanzung, Heudrusch®-Verfahren und Handelssaatgut im Hinblick auf Biodiversität, Natur- und Erosionsschutz.- Natur und Landschaft 82/2007, Heft 6, S. 276-283.
Bloemer, S. (2016): Begrünungen mit Regiosaatgut und naturraumtreuem Saatgut aus Sicht der Praxis.- Straße und Autobahn 11/2016, S. 903-910.
Nur gebietseigenes Saatgut, vor allem aber Saatgut aus dem Naturraum des jeweiligen Bauvorhabens (naturraumtreues Saatgut) ist an die spezifischen Standortbedingungen optimal angepasst. Da es artenreichen und hochwertigen Beständen entstammen sollte, bildet es ein besonders intensives, dynamisches und leistungsstarkes Wurzelwerk. Dies bedeutet optimaler Erosionsschutz, was in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen aus Deutschland und den Niederlanden bestätigt wurde!
Die Aufbringung von naturraumtreuem Saatgut (Druschgut- oder Heumulch) erfolgt direkt auf die Begrünungsfläche. Die kostenintensive Andeckung mit Oberboden sollte komplett entfallen. Düngemittel sollten eher sparsam eingesetzt werden; eine Nachdüngung ist in der Regel nicht erforderlich. Die geringe Biomassebildung bedingt einen z. T. deutlich niedrigeren Pflegeaufwand. Selbst während des Baufortschritts kann eine Begrünung mit diesen Verfahren realisiert werden. Die v. a. langfristige Kostenersparnis gesellt sich bei diesen Ansaatmethoden zu den überwältigenden ökologischen und funktionalen Vorteilen und macht diese Begrünungsverfahren zur ersten Wahl. Informationen über die Ansaattechnik finden Sie in der Rubrik Nassansaat.
Das deutsche Bundesnaturschutzgesetz untersagt die Ausbringung gebietsfremder Pflanzen und Zuchtsorten in der freien Landschaft, weil die begründete Gefahr einer Verfälschung der heimischen Pflanzenwelt besteht. Durch die Aufbringung von Saatgut mittels Druschgut- und Heumulchverfahren sind wir in der Lage, die gesetzlichen Anforderungen vollständig zu erfüllen. Hinweis: Bei den üblichen Regelsaatgutmischungen der RSM-Rasen handelt es sich immer um Zuchtsorten und gebietsfremde Herkünfte!
Unser Leistungspaket umfasst die komplette Projektdurchführung von der Beratung über die landschaftspflegerische Begleit- und Ausführungsplanung bis zur Realisierung und Pflege. Auf Wunsch führen wir auch floristische Begleituntersuchungen durch. Wir stimmen die Ansaat mit den zuständigen Fachbehörden ab und erstellen dementsprechend einen Pflege- und Entwicklungsplan. Dazu gehören selbstverständlich auch Suche, Auswahl und Sicherung geeigneter Spenderflächen nach naturräumlichen Erfordernissen sowie Ernte und Aufbereitung des Heumulch- bzw. Druschgutes. Ihr ökologisch-innovatives Rekultivierungsprojekt ist bei uns in besten Händen!